Unsteady Stages II

(c) Kerstin Flake - Unsteady Stages - www.kerstinflake.de

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Unsteady Stages II, 2023/24 | FOTOHOF Salzburg, 2024,  Installationsansicht: © Andrew Phelps
Im Rahmen des Artist-in-Residence Programms am Bauhaus Dessau & Walter Gropius, Bauhaus Dessau © VG Bild-Kunst, Bonn

An was haben Sie im Haus Muche gearbeitet?

Inspiriert durch die Spieglung des Doppelhauses und die gleichzeitige Drehung des Grundrisses um neunzig Grad, fehlte mir am Beginn das wirkliche Verstehen der Räumlichkeiten und der Himmelsrichtungen. Diese Verdrehung löste eine leichte Orientierungslosigkeit aus. Das war ein guter gedanklicher und gefühlter Nährboden, um bizarre Konstellationen vor Ort zu entwickeln, neue Fragen zu stellen. Das Doppelhaus diente mir mit all seinem Räumen & Kiefernwald temporär als Atelier. Überall konnte ich Installationen vor der Kamera aufbauen, neue Dinge ausprobieren und sie wieder verwerfen. Im Haus Muche gelangte ich zu einem rätselhaften Bildaufbau, in dem sich das Mobiliar scheinbar selbsttätig in Bewegung setzt – bis hin zur Auflösung der festen Umrisse.
Während meines Aufenthaltes wurde ich vom ganzen Team des Bauhaus Dessau intensiv unterstützt. Dadurch konnte ich intensiv künstlerisch zu neuen Bildergebnissen kommen.

Auszug aus: Interview zwischen der Stiftung Bauhaus Dessau & Kerstin Flake, 2022

Unsteady Stages II
2023/24

2 C-Print, 100cm × 129cm
2 C-Print, 100cm × 66cm
1 C-Print, 70cm × 46cm
1 C-Print, 50cm × 33cm

Edition: 6 + 2 a.p.
all courtesy Galerie Kleindienst Leipzig

im Rahmen des Artist-in-Residence Programms am Bauhaus Dessau /in the frame of the artist-in residence-program at Bauhaus Dessau /unter Verwendung von / using: Walter Gropius, Architektur / architecture Bauhaus Dessau © VG Bild-Kunst, Bonn

 

 

 

Unsteady Stages

„Wellen unhörbarer Melodien“ | Museum der bildenden Künste Leipzig

01.06 – 08.10.2023, Einzelausstellung
©Alexander Schmidt/punctum

 

An was haben Sie im Haus Muche gearbeitet?

Inspiriert durch die Spieglung des Doppelhauses und die gleichzeitige Drehung des Grundrisses um neunzig Grad, fehlte mir am Beginn das wirkliche Verstehen der Räumlichkeiten und der Himmelsrichtungen. Diese Verdrehung löste eine leichte Orientierungslosigkeit aus. Das war ein guter gedanklicher und gefühlter Nährboden, um bizarre Konstellationen vor Ort zu entwickeln, neue Fragen zu stellen. Das Doppelhaus diente mir mit all seinem Räumen & Kiefernwald temporär als Atelier. Überall konnte ich Installationen vor der Kamera aufbauen, neue Dinge ausprobieren und sie wieder verwerfen. Im Haus Muche gelangte ich zu einem rätselhaften Bildaufbau, in dem sich das Mobiliar scheinbar selbsttätig in Bewegung setzt – bis hin zur Auflösung der festen Umrisse.
Während meines Aufenthaltes wurde ich vom ganzen Team des Bauhaus Dessau intensiv unterstützt. Dadurch konnte ich intensiv künstlerisch zu neuen Bildergebnissen kommen.

Auszug aus: Interview zwischen der Stiftung Bauhaus Dessau & Kerstin Flake, 2022

Unsteady Stages
2022/23

2 C-Prints, 125cm × 100cm
1 C-Print, 40cm × 50cm
1 C-Print, 67cm × 100cm
1 C-Print, 50cm × 40cm

Edition: 3 + 1 a.p.
all courtesy Galerie Kleindienst Leipzig
Special thanks to Tomo Storelli

im Rahmen des Artist-in-Residence Programms am Bauhaus Dessau /in the frame of the artist-in residence-program at Bauhaus Dessau /unter Verwendung von / using: Walter Gropius, Architektur / architecture Bauhaus Dessau © VG Bild-Kunst, Bonn

 

Tumble by

„Wellen unhörbarer Melodien“ | Museum der bildenden Künste Leipzig

01.06 – 08.10.2023
©Alexander Schmidt/punctum

Tumble by
2022/23

5 C-Prints, 60 x 48 cm

Edition: 3 + 1 a.p.
all courtesy Galerie Kleindienst Leipzig
Special thanks to Miek Zwamborn
Gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern

 

 

Fake Spaces


„Wellen unhörbarer Melodien“ | Museum der bildenden Künste Leipzig

01.06 – 08.10.2023

 

Die Fotoserie Fake Spaces entstand zwischen 2006 und 2009 in leerstehenden Gründerzeithäusern. Für längere Zeit hat Kerstin Flake von diesen Räumlichkeiten Besitz genommen, um den Lichteinfall und die Perspektiven in diesen verlassenen Häuser vor ihrem Abriss oder Umbau zu beobachten. Wo das Vergehen der Zeit mit Händen zu greifen ist, hat sie einen zeitlosen Raum im Raum arrangiert. In ihm deuten sich teils absurde Geschichten an. Zu sehen sind Versatzstücke eines ausgehauchten Lebens, die wie verselbstständigt durch die Luft schweben: sich lösende Tapeten, Würstchen, Plastik-Wellensittiche und fliegende Mülltüten haben die vertraute Ordnung eines Zuhauses auf den Kopf gestellt. Es sind (Bild-)Störungen und (Raum-) Eingriffe. Flake setzt durch ihre Interventionen Störungen in diese Räume, in die damit verbundenen Narrative und ihre Bilder, die dokumentieren, wie sich historische Realitäten nach und nach in Atmosphären zwischen Nostalgie, Poesie und Entfremdung auflösen.

Bettina Reichmuth

Fake Spaces
2006 – 2009

6 C-Prints, 138cm × 99cm
1 C-Print, 99cm × 138cm
3 C-Prints, 99cm × 126cm
1 C-Print, 126cm × 99cm
1 Resin coated paper, 145cm × 100cm
1 C-Print, 50cm × 40cm
5 C-Prints, 50cm × 70cm
4 C-Prints, 70cm × 50cm

Edition: 3 + 1 a.p.
all courtesy Galerie Kleindienst Leipzig

 

Good Year – Bad Year

Reist man in die USA, fällt auf, dass viele Orte ihre besten Zeiten hinter sich haben. Die Zustände sind desolat, hinter der Fassade bröckelt es gewaltig. Kerstin Flakes Serie Good Year / Bad Year ist in Columbus und Detroit, in den Städten des sogenannten „Rust Belt“, entstanden. Leerstand und Schrumpfung sind dort gegenwärtig. Dies verbindet mit der jüngeren Geschichte Leipzigs, einer Stadt, in der Flake seit 1997 lebt. Dort ist sie in den letzten fünfzehn Jahren ins Innere von leerstehenden Gebäuden eingedrungen. In Fabriken und Wohnungen mit allen ihren Schichten und Geschichten, inszenierte Flake mit vorgefundenem Material surreal anmutende Szenen und belebte so temporär die leer stehenden Hallen und Räume. In den USA stülpte die Künstlerin dieses Verfahren nach außen. Nun wurde die Straße zum Bühnenbild, zum Prospekt Amerika!

Von Flakes Bildern geht eine starke Faszination aus, denn bestimmte Details verblüffen: Objekte verlieren ihre Schwerkraft, Schränke tanzen, Kassetten fliegen, Hausrat rückt aus! „Das kann doch nicht sein!“, Wie ist das möglich?“ erzeugen Aufmerksamkeit am Bild. Man schaut zwei, drei Mal hin. Die Bilder sind von langer Hand geplant und aufwändig gebaut, auch wenn man auf den ersten Blick an Schnappschüsse denken könnte. De facto sind es dreidimensionale Bühnen, auf denen die Aufführung der Szenen für die paar Sekunden der Belichtung stattfindet. Die Künstlerin ist also Regisseurin eines Moments, der überrascht. So wenig spektakulär die Gegenstände im Bild anmuten, so sehr sie auch Armut assoziieren mögen, haftet ihnen etwas Poetisches an. Sie stehen nicht für ein Amerika, das am Ende ist. Sie beschreiben einen Umstand, ohne selbigen zu beklagen.

Die Art, wie Objekte und Bewegungen im Bild zusammenfinden, hebt die Depression auf. Good Year / Bad Year! – hält sich die Waage. Leerstand, Ödnis, verlassene Landstriche, Depression, aber auch Optimismus, Bewegung, Leben. Weitergehen. Ja, auch Aufforderung! Leichtigkeit auf der Bühne der Schwere. Die Fotos lassen das Unmögliche sehen. Sie fordern auf, Selbiges zu tun, sich in Bewegung zu setzen – wie die Objekte im Bild. Und dies trifft nicht nur auf Columbus oder Leipzig zu, sondern lässt sich auf alle Orte dieser Welt übertragen.

Julia Schäfer, Kuratorin, über Kerstin Flakes Serie Good Year / Bad Year, November 2018 (Auszug).

Good Year / Bad Year
2018

12 C-Prints, 50cm × 75cm
1 C-Print, 50cm × 33cm
1 C-Print, 50cm × 60cm

Edition: 5 plus 1 a.p.
all courtesy Galerie Kleindienst Leipzig

Supported by the Cultural Foundation of the Free State of Saxony

 

Shaking Surfaces

„Wellen unhörbarer Melodien“ | Museum der bildenden Künste Leipzig

01.06 – 08.10.2023
©Alexander Schmidt/punctum

Eine Welt, die Kopf steht, ein Gefüge, das ins Wanken gerät, Konturen, die verschwimmen, bevor die Dinge aus  Welt auseinanderfallen: Kerstin Flake fokussiert mit ihren analog inszenierten Fotografien Momente der Unsicherheit, der Auflösung und des Übergangs in der Geschichte der Dinge. In aufgegebenen Räumen findet sie Zeitzeugen vergangenen Lebens – Stühle, Vasen, analoge Kameras, Schallplatten, Super 8 Filmprojektor, Kassetten einer Großbildkamera – und inszeniert sie in einem geisterhaften analogen Auftritt. Sie selbst agiert unsichtbar vor der Kamera, um wesentliche Impulse zu geben: Im Fallen, Kippen, Vibrieren lösen sich die Dinge aus ihren ehemaligen Funktionszusammenhängen und werden zu Akteuren, die Kerstin Flake dokumentiert und damit die Bruchstellen zwischen Vergangenheit und Gegenwart sichtbar macht. 

Shaking Surfaces
2018 – 2021

5 C-Prints, 64cm × 74cm
5 C-Prints, 72cm × 86cm / 100cm × 120cm
3 C-Prints, 42cm × 50cm
­

Edition: 5 plus 1 a.p.
all courtesy Galerie Kleindienst Leipzig
Special thanks to Tomo Storelli

Running Out

Running Out
2016

4 C-Prints, 98cm × 120cm
3 C-Prints, 61cm × 74cm

Edition: 3 + 1 a.p.
all courtesy Galerie Kleindienst Leipzig

Replaces

 

„Wellen unhörbarer Melodien“ | Museum der bildenden Künste Leipzig

01.06 – 08.10.2023
©Alexander Schmidt/punctum

 

zu: Replaces 11, 2012
64 x 80 cm
C-Print

Auf einem Atelierboden, mit einem frisch hellgrauen Anstrich, versammeln sich 3 gestapelte Stühle, bestehend aus leichtem Aluminiumgestell, in einer Geselligkeit mit einem umgedrehten Drahtbügel an deren wackligem Stuhlbein eine pneumant faltbare Gießkanne baumelt. Doch wer hat an diesem Ort, diese Dinge in einem surrealen Zusammenhang zusammen gebracht? Zudem plötzlich zwei Beine quer und schwerelos in den Bildraum ragen. Ein rätselhafter Moment, in einer Ateliersituation, indem die Tätigkeit des Künstlers, den Arbeitsprozess, wie eine Raumzeichnung vorführt: es wird verworfen, neu arrangiert, transferiert, neu behauptet, kopflos posiert bis zum Umfallen.

Replaces
2012/2016

10 C-Prints, 64cm × 80cm
7 C-Prints, 80cm × 64cm
1 C-Print, 60cm × 60cm

Edition: 5 + 1 a.p.
all courtesy Galerie Kleindienst Leipzig

Golden Room

Golden Room
2005

7 C-Prints, 50 x 65 cm

Edition: 3 plus 1 a.p.
all courtesy Galerie Kleindienst Leipzig

 

Es war nur ein Moment

 

Es war nur ein Moment
2003

4 C-Prints, 73 x 92 cm

Edition: 3 plus 1 a.p.
all courtesy Galerie Kleindienst Leipzig